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Samstag, 21. Februar 2015

The Gambler

Immer wenn die Story wie hier im The Gambler ölig daher kommt, bietet sich die Chance für den Zuschauer sich auf andere Dinge zu konzentrieren. Ich liebe es, mir die Schauspieler in einem solchen Fall genauer anzuschauen.  Das wäre mir aus dem Stand mit Mark Wahlberg nicht in den Sinn gekommen. Er ist, nein er war bisher für mich bloss ein Schauspieler der 3. Reihe. Doch in diesem Film läuft Wahlberg zu seiner  Kunst auf. Er spielt die Rolle des Spielers auf zwielichtige Weise. Einerseits spielt er einen Literaturprofessor, der seinen desinteressierten Studierenden den Existentialismus näher bringen will und andererseits den eines Spielsüchtigen, der weder sich noch seine Sucht im Griff zu haben scheint.

Die Geschichte basiert fern auf Der Spieler von Fjodor Dostojewski und beschreibt die Leiden eines Süchtigen, der sich kaum von Blackjack lösen kann und so ziemlich alles und noch einiges mehr verspielt. Der Film ist ein Remake aus dem Jahr 1974. Kann sein, dass es solche Leidenden auch im 21. Jahrhundert noch gibt. Wäre vielleicht einmal an der Zeit eine Geschichte zu schreiben oder zu verfilmen, der sich mit neueren Spielsucht-Phänomenen auseinander setzen würde. Mit Computergames kann in der Regel nur Zeit und weniger Geld verzockt werden, Glaubwürdigkeit und Akzeptanz in der Gesellschaft aber auf jeden Fall.

Was wäre ein Zockerfilm ohne Romanze. Wenn schon gesellschaftlich abseits, dann konsequent. So lässt sich der bedrängte Gambler mit einer Studentin ein. Brie Larson gibt diese Studentin. Ein neues Gesicht für mich und eines, das man vermutlich in den nächsten Jahren öfters sehen wird.

Gambler-Typen faszinierten mich immer. Und wäre ich etwas mutiger oder leichtsinniger, mein Schicksal im entsprechenden Kontext wäre besiegelt gewesen. Vermutlich darum habe ich für diesen Film und für Wahlberg eine bestimmte Sympathie. Vielleicht weil das musikalische Outro des Films von M83 sprichwörtlich ergreifend ist:

 


Ich gebe dem Film im LetterboxD-Rating ein Like, aber für die Gesamtleistung des Films bloss 3.5 Sterne.

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